Von Nachhaltigkeit und neuen Freundschaften: Unsere emotionale Klassenfahrt nach Leeuwarden

Die Heilerziehungspflegeklasse im ersten Ausbildungsjahr der BBS Varel hatte im Rahmen des Interregprojekts „Ein guter Nachbar ist besser als ein entfernter Freund“ die Gelegenheit, an einem spannenden Austauschprojekt mit der FIRDA-Schule in Leeuwarden teilzunehmen. Der Schwerpunkt dieses Projekts lag auf Nachhaltigkeit, was den Schülern beider Schulen wertvolle Einblicke und Erlebnisse bot.

Der Austausch begann mit einem Besuch der niederländischen Schüler an unserer BBS Varel. Nach einer herzlichen Begrüßungsrunde, einer Rede unseres Schulleiters und einer umfassenden Schulführung wurde eine köstliche Suppe, zubereitet von der Hauswirtschaftsklasse, serviert. Gestärkt durch diese Mahlzeit, besuchten die niederländischen Gäste gemeinsam mit uns mehrere Werkstätten und Kindergärten in der Umgebung. Diese Besuche ermöglichten ihnen einen ersten Einblick in unsere Einrichtungen und unsere Kultur, was bei allen Beteiligten für Begeisterung und Interesse sorgte. Am zweiten Tag führte uns der Weg nach Bremerhaven, wo wir das Auswandererhaus besichtigten. Hier veranstalteten wir eine Schnitzeljagd, die unseren Gästen erneut die deutsche Kultur und Geschichte näherbrachte. Der Abend klang bei einem gemeinsamen Dinner im Extrablatt in Oldenburg aus, wo die niederländischen Schüler von den deutschen Burgern begeistert waren. Die Atmosphäre war von Freude und Austausch geprägt, was die neu geknüpften Freundschaften weiter vertiefte. Am Freitag präsentierten wir gemeinsam mit unseren niederländischen Partnern PowerPoint-Vorträge, in denen wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Arbeit als Heilerziehungspfleger in Deutschland und als Social Worker in den Niederlanden darstellten. Der Tag endete mit einem festlichen Mahl im Kurhaus in Dangast, wo wir uns bei leckerem Essen und guten Gesprächen näher kennenlernten und uns über die unterschiedlichen, aber auch ähnlichen Erfahrungen in unseren Berufen austauschten.

Nach einiger Zeit war es dann an uns, nach Leeuwarden zu reisen. Der erste Tag begann mit einer Begrüßungsrunde und einer Führung durch die hochmoderne FIRDA-Schule, gefolgt von einem Kennenlernspiel und einem Ausflug zum Theater „Harmonie“. Hier begann unser Projekt zur Nachhaltigkeit: In Teams zogen wir Baumwolle durch die Innenstadt, um sie zu verfilzen und damit das Dach einer Hütte zu bauen – eine anstrengende, aber lehrreiche Aufgabe bei sommerlichen Temperaturen, die uns alle herausforderte und zusammenschweißte. Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte war das „Alibi“, ein altes Gefängnis, das zu einem Hostel umgebaut wurde. Der nächste Morgen startete mit einem typisch holländischen Frühstück, das uns genug Energie für den Besuch der Einrichtungen unserer Gastgeber gab. Wir waren beeindruckt von der modernen Ausstattung und der freundschaftlichen Atmosphäre zwischen Schülern und Lehrern in den niederländischen Schulen und Kindergärten, was uns ein Gefühl von Offenheit und Gemeinschaft vermittelte. Ein Highlight war der Besuch des Friesischen Museums, wo wir mehr über die Geschichte Leeuwardens und die Gemeinsamkeiten zwischen Friesen und Norddeutschen erfuhren. Auch hier wurde eine Schnitzeljagd organisiert, was uns erneut die Kultur unserer Gastgeber näherbrachte. Die verbleibende Zeit verbrachten wir damit, Leeuwarden zu erkunden, uns auszutauschen und einen schönen Tag im Park zu genießen. Diese freien Stunden waren geprägt von herzlichen Gesprächen, viel Lachen und dem gemeinsamen Entdecken neuer Orte, was die neu entstandenen Freundschaften weiter festigte. Ein besonderes Erlebnis war der Besuch eines traditionellen niederländischen Pfannkuchenrestaurants, wo wir die berühmten „Pannenkoeken“ genießen durften. Diese köstlichen Pfannkuchen, die in vielen Variationen angeboten wurden, sorgten für Begeisterung und schufen ein Gefühl von Gemeinschaft und Freude. Der Abschlussabend fand im Double-B statt, einem gemütlichen Burgerladen, der leider mit dem Essen nicht ganz überzeugen konnte, aber dennoch einen schönen Rahmen für den Abschluss unserer Klassenfahrt bot. Wir reflektierten gemeinsam die Erlebnisse der vergangenen Tage, lachten über kleine Missgeschicke und genossen die letzten gemeinsamen Stunden. Am letzten Tag unserer Reise erlebten wir noch ein weiteres Highlight. Die Gastgeber überraschten uns mit einem herzlichen Abschied, bei dem wir alle noch einmal zusammenkamen, um die erlebten Momente Revue passieren zu lassen und unsere neuen Freundschaften zu feiern. Mit vielen Erinnerungen im Gepäck und dem Versprechen, den Kontakt zu halten, machten wir uns schließlich auf die Heimreise.

Insgesamt war die Klassenfahrt nach Leeuwarden eine unvergessliche Erfahrung, die uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich bereichert hat. Die Eindrücke und Freundschaften, die wir gewonnen haben, werden uns noch lange in Erinnerung bleiben und haben uns gezeigt, wie wichtig Austausch und Verständnis in unserer globalisierten Welt sind.

Joshua Haufe (Schüler der HEP 23.1)