Die Chronik der Berufsbildenden Schulen Varel

Vergangenes in Kurzform

1866
Errichtung einer Fortbildungsschule aus dem Nachlass des Schmiedemeister Eitert Hörmann, genannt Meischen

1867

Eröffnung der Fortbildungsschule

1890

Unterrichtszeit wochentags und sonntags von 16.00 – 20.00 Uhr

1903 – 1944

Leitung der Vareler Fortbildungsschule, der sog. Meischenstiftung, durch den ehemaligen Volksschullehrer Hermann Bischoff

1909

Unterbringung der Berufsschule im neuen Gebäude (Meischenstiftung) an der Neumühlenstraße

1910

Einrichtung einer Fortbildungsschule für Fabriklehrlinge Neugestaltung des gesamten Fortbildungswesens, u.a.: Fortbildungsschulpflicht für männliche Jugendliche von 14 bis 18 Jahren (In dieser Zeit existieren weder ländliche (landwirtschaftliche) Fortbildungsschulen, noch Fortbildungsschulen für Mädchen.)

1916

Schließung der kaufmännischen Berufsschulen wegen Lehrermangels

1920

Beschulung in der kaufmänn. Fortbildungsschule in drei Klassen, in der gewerblichen in sechs und in der Fortbildungsschule für Fabriklehrlinge in neun Klassen von insgesamt vier hauptamtlichen Lehrern

1933

Errichtung einer Zweckverbandsschule in der Friesischen Wehde durch Berufsschuldirektor Mühlenbeck Auflösung des “Technikums” und Übernahme durch die Berufsschule 1938 Schließung der kleinen Berufsschulstandorte Borgstede und Jade 1945 Kreisberufsschule Varel und Zetel unter neuer Leitung von Berufsschuldirektor Mühlenbeck

1950

Errichtung der Mittleren Handelsschule in Varel

1955

Fertigstellung des Erweiterungsbaues in der Mühlenstraße mit zusätzlich vier Klassenräumen

1958

Einrichtung einer ländlichen Hauswirtschaftsschule in Zetel Übernahme der gewerblichen Berufsschule Wilhelmshaven durch Berufsschuldirektor Mühlenbeck Kommissarische Leitung der Berufsschule Varel durch Direktorstellvertreter Dettmar Coldewey.

1959

Ernennung von Berufsschuldirektor Erich Barkemeyer zum neuen Schulleiter der Berufsschule Varel Errichtung der ländlichen Hauswirtschaftsschule und der Berufsaufbauschule in Varel

1962

Einrichtung der Berufsaufbauschule in Abendform 1962 Eingliederung der Zeteler Berufsschule in die Vareler Berufsschule Zustimmung des Kreistages zum Neubau der Berufsschule an der Stettiner Straße (20.400 m3 umbauter Raum, Baukosten 3,5 Mio. DM)

1963

Eigenständigkeit der Landwirtschaftlichen Berufsschule mit der Ländlichen Hauswirtschaftsschule Schulgebäude dieser Berufsschule in der Mühlenstraße.

1965

Übernahme der Leitung der Berufsschule durch Berufsschuldirektor Harald Otten Umzug in die neue Kreisberufsschule In der Stettiner Straße (Ostern)

1966

Schließung der Fachschule Landbau

1967

Einrichtung der Höheren Handelsschule’

1969

Einrichtung einer Einjährigen Berufsfachschule für Metall in Tagesform

1970

Versetzung von Direktor Otten zur Berufsschule nach Wilheimshaven

1970 – 1972

Kommissarische Leitung der Berufsschule Varel durch Direktorstellvertreter Erich Eilers

1971

Einrichtung einer Zweijährigen Berufsfachschule für Metalltechnik

1972

Übernahme der Leitung der Berufs- und Berufsfachschulen in Varel durch Oberlandwirtschaftsdirektor Klaus Hillebrand
Wiederzusammenlegung der 1963 getrennten Gewerblichen, Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Berufsschule, Einrichtung der Einjährigen und Zweijährigen Berufsfachschule -Hauswirtschaft

1973

Einführung des Berufsgrundbildungsjahres Metalltechnik auf freiwilliger Basis

1974

Möglichkeit des Erwerbs eines Berufsabschlusses in der neu eingerichteten Zweijährigen Berufsfachschule Kinderpflege

1976 – 1977

Errichtung eines Zwischenbaues als Verbindung von Block B zu Block C mit vier Klassenräumen

1979

Verbindliche Einführung des Berufsgrundbildungsjahres Agrarwirtschaft in Niedersachsen

1980

Fertigstellung der Großsporthalle nach dreijähriger Bauzeit und einem Kostenaufwand von 2,4 Mio. DM

1982

Verabschiedung von Oberstudiendirektor Klaus Hillebrand in den Ruhestand

1982 – 1983

Kommissarische Leitung der Berufsbildenden Schulen durch Studiendirektor Erich Eilers

1983

Ernennung von Oberstudiendirektor Klaus Cammans zum neuen Leiter der Berufsbildenden Schulen Varel
Einrichtung der neuen Fachoberschulklassen 12 in den Fachrichtungen Wirtschaft und Technik, Ersatzbeschaffung für den Hauswirtschaftsraum im Wert von 40.000 DM

1985

Einrichtung der zweijährigen Berufsfachschule – Wirtschaftsassistent – Schwerpunkt Sekretariat und Korrespondenz Nachrüstung der elektro-mechanischen Schreibmaschinen durch 24 elektronische Schreibmaschinen Olympia Orbit, Ersatzbeschaffung moderner Diktiergeräte, Mikrofilmlesegeräte und Zubehör, Erste EDV-Ausstattung mit 13 Olivetti M 24 Rechnern (Kosten:100.000 DM)

1986

Einrichtung einer Zweijährigen Berufsfachschule – Wirtschaftsassistent Schwerpunkt Informatik Neueinrichtung eines Fachraumes für Verkaufs- und Werbelehre Einrichtung eines Technik-Labors mit Universalprüfmaschine, Härteglühofen und Demonstrationsgerät für Steuerungstechnik sowie Pneumatik

1987

Herrichtung des Schulgebäudes an der Mühlenstraße (Altes Technikum) für acht Klassen wechselnder Schulformen, Zweiter EDV Raum mit 13 Olivetti M 24 Rechner (Kosten: 120.000 DM) Neuanschaffungen für elektrotechnische Berufe: Demonstrations- und Übungsgeräte für das Teilgebiet “Speicherprogrammierbare Steuerungen” Anschaffung einer CNC-Universalfräsmaschine (Kosten: 180.000 DM) Ersatzbeschaffung durch Neueinrichtung für die beiden 22 Jahre alten Küchen (Kosten: 100.000 DM) Neuanschaffung einer streckengesteuerten Fräsmaschine und einer Spitzendrehmaschine für zerspanungstechnische Berufe (Kosten: 130.000 DM)

1989

Erweiterung des Werkstattgebäudes (Kosten: 580.000 DM) Einrichtung der Einjährigen Berufsfachschule Sozialpflege

1990

Einrichtung der Zweijährigen Berufsfachschule Sozialpflege, Einrichtung eines Anbaus mit dem Mehrzweckraum und Pausenhalle (Kosten: 350.000 DM)

1992

Einführung des kooperativen Berufsgrundbildungsjahres im gewerblichen Bereich.

1993

Einrichtung der Zweijährigen Fachschule Altenpflege, Austausch der Olivetti M 24 Rechner durch 486er PC

1994

Einrichtung der Zweijährigen Berufsfachschule Sozialassistenten,  Einführung der neuen Schulform Technische Assistenten für Informatik. Durch die Umstellung zur Textverarbeitung per EDV wurden die beiden Schreibmaschinenräume zu EDV-Räumen mit modernen PC umgürstet. Fünfter EDV-Raum als vernetzte Großanlage mit 486er Rechnern

1997

Die Fachoberschule Sozialwesen wird im Bereich EHPSA eingeführt.

2000

Der Neubau des Gebäudes 5 auf dem Schulgeländer der BBS Varel wurde fertiggestellt. Neben neuen Klassenräumen wurden damit auch zwei weitere PC-Räume in Betrieb genommen, die zusammen mit den beiden PC-Räumen in Gebäude 1 ein gemeinsames Netzwerk bilden.

2001

Im Bereich Wirtschaft wurde ein Fachgymnasium dreizügig eingerichtet. Die Vernetzung der PC-Räume zu einem gemeinsamen, pädagogischen Netzwerk ist abgeschlossen, auch die 4 PC-Räume des Gebäudes 2 gehören jetzt zum pädagogischen Netz. Die Schülerinnen und Schüler können jetzt von jedem PC der Schule aus auf ihre Daten auf einem gemeinsamen Server zugreifen. In allen Räumen ist damit auch der Zugang zum Internet verfügbar. Gleichzeitig wurde die Internet-Anbindung von ISDN auf ADSL umgestellt.

2002

Im Gebäude 5 wurde ein IT-Labor mit 4 PCs pro Arbeitsplatz zum Aufbauen und Einrichten lokaler Netze im Unterricht eingerichtet.

2003

Das Gebäude in der Mühlenstraße steht für die BBS Varel nicht mehr zur Verfügung. Stattdessen wird eine Außenstelle Langendamm mit 10 Unterrichtsräumen, einem PC-Raum und einem Laborraum eingerichtet. Der BBS Varel ist es gemeinsam mit dem Landkreis Friesland gelungen einen Systemadministrator zur Betreuung des pädagogischen und des Verwaltungsnetzes einzustellen.

2004

Peter Marx tritt die Nachfolge des langjährigen bisherigen Schulleiters Klaus Cammans an. Es wurde ein Schulsozialpädagoge – Walter Dinninghoff – eingestellt. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen der Jugendarbeit. Die einjährige Berufsfachschule Informatik für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen ist nach einem fünfjährigen Schulversuch dauerhaft eingerichtet worden. Damit verfügt die BBS Varel über alle Schulformen im Teil- und Vollzeitbereich der Informatik. Es wurden ein Multimedia-Raum in Gebäde 2 und ein weiterer PC-Raum mit 25 Arbeitsplätzen in Gebäude 1 eingerichtet. Außerdem wurde der PC-Raum der Werkstatt modernisiert und als letzter Raum an das pädagogische Netz angeschlossen.

2005

Es wird eine Qualitätsoffensive zur Entwicklung der BBS gestartet. Ziel ist dabei, die bisherige Entwicklung der Schule zu einer zukunftsfähigen Berufsbildungseinrichtung zu sichern und fortzuentwickeln. Die BBS Varel erhält einen SDSL-Anschluss und kann somit die Website sowie den Mailverkehr auf Servern im eigenen Hause betreiben.

Berichte aus vergangenen Tagen

Die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der BBS Varel

Am 22. November 1866 wurde in Varel eine aus drei Klassen bestehende Fortbildungs- und Gewerbeschule, die sogenannte “Meischenschule” eröffnet.

Ihre Vorgeschichte hängt mit dem Schmiedemeister Eilert Hörmann, genannt Meischen, zusammen.
Er vermachte bei seinem Ableben am 28 November 1865 durch sein Testament von 1859 fast sein gesamtes Vermögen der Stadt Varel mit der Auflage, aus dem Kapital eine Stiftung zur “immerwährenden Erhaltung einer Fortbildungs- und Gewerbeschule für Handwerkslehrlinge und Gesellen der Stadt Varel” einzurichten.
In seinem Wohnhaus an der Garten- Ecke Moltkestraße fand diese Schule ihre erste Unterkunft. Mehrmals kam es dann im Verlaufe der Jahre zu Verlegungen und Erweiterungen für die verschiedensten Berufe, bis endlich nach 99 Jahren die Berufsbildenden Schulen 1965 durch den Neubau an der Stettiner Straße eine bleibende Heimstatt fanden.
Im einzelnen kann dazu folgendes ausgeführt werden:
1908 zog die Fortbildungsschule wegen Baufälligkeit des Gebäudes in die neu errichtete “Meischenschule” in der Neumühlenstraße 11 um. Seit 1897 mussten auch kaufmännische Lehrlinge in die Fortbildungsschule gehen, die man seit 1925 “Berufsschule” nannte.
Man brauchte nun mehr Klassenräume.
1933/34 löste sich das “Technikum” auf, und das Gebäude an der Mühlenstraße konnte von der Berufsschule übernommen werden. Auf dem Gelände wurden nach und nach Erweiterungsbauten vorgenommen. 1938 wurde die Berufsschule der Stadt Varel vom Landkreis übernommen, und die kleinen Berufsschulstandorte Borgstede und Jade mussten geschlossen werden.
Die sogenannten “Ungelernten” mussten eingeschult werden, und die “Ländliche Berufsschule” für die in der Landwirtschaft tätigen Jugendlichen wurde eingerichtet.
1960/61 plante man eine Umorganisation des Berufsschulwesens für den Südteil des Landkreises Friesland. Der Berufsschulstandort Zetel wurde aufgehoben, und im Jahr 1962 beschloss der Kreistag den Neubau einer Berufsschule für gewerbliche-, kaufmännische- und hauswirtschaftliche Berufe auf einem 1,6 ha großen Teilstück der Osterkampschen Weide an der Stettiner- Ecke Breslauer Straße.
Die Neubaukosten waren mit 3,5 Mill. DM einschließlich der Lehr- und Lernmittel veranschlagt worden. Mit der Durchführung des Bauvorhabens wurde der Vareler Architekt H. Gerdes beauftragt. Die Planung des Neubaues erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Architekt, Schule und Kreisverwaltung. Nach einer Besichtigung des Berufsschulneubaues in Lohne kam es zur Festlegung folgenden Raumprogrammes:
Block A: Klassen-, Versuchs- und Maschinenräume für den gewerblichen Bereich:

  • Metall- und Kfz-Berufe
  • Elektroberufe
  • Bauberufe
  • Holzberufe
  • Bäcker
  • Schlachter
  • Schuster
  • Schneider
  • Friseure
  • Maler

Block B: Klassen-, Fachpraxis und Übungsräume für den kaufmännischen Bereich:

  • Handelsschule
  • Einzelhandelskaufleute
  • Groß- und Außenhandelskaufleute
  • Industriekaufleute

Block C: Klassen-, Näh-, Hauswirtschafts-, Essräume und Küchen für die:

  • Hauswirtschaft
  • Haushaltungsschule

Der Neubau der BBS Varel

Bei der Gestaltung des Klinkerzwischenmauerwerkes an den Giebelseiten der Gebäude wirkten Schüler der Baufachklassen unter Leitung von Herrn Kannenberg in einem Ideenwettbewerb mit.

Heftige Debatten gab es bei der Auswahl der Schulmöbel. Den Wünschen des Kollegiums wurde seitens der Lieferfirmen stattgegeben.

In dem abfallenden Baugelände musste ein Höhenunterschied von 3,20 m ausgeglichen werden, was zu Schwierigkeiten führte, als im August 1963 die Baugrube nach gewaltigen Wolkenbrüchen überflutet wurde. Die Feuerwehr musste die Wassemmassen abpumpen. Die Baustelle wurde durch Dammbauten gegen Oberflächenwasser geschützt.

Im Juni 1963 trat eine Bauverzögenung ein, da die ungünstig ausgefallene Betonprüfung der Kellersohle und des betonierten Seitenmauerwerkes zu einem Baustopp und damit zum Abbruch der Kellersohlen zweier 40 x 9 m messende Kellergeschosse führte. Die Zeitung berichtete ausführlich über den “Kummerbeton”.

Während des Schulneubaues wechselte die Schulleitung. Herr Barkemeyer, der seit 1959 Schulleiter war, wurde 1964 Leiter der Berufsschule II in Oldenburg und Herr G’daniec, Leiter der Berufsschule Jever, musste auch die Leitung der Berufsschule Varel vertretungsweise übernehmen. Am 01.02.1965 wurde dann Herr Otten Leiter der Berufsschule Varel.

Im Frühjahr 1965 begann der Umzug von der Mühlenstraße in den fertiggestellten Neubau an der Stettiner Straße, so dass die Einweihungsfeier am 07.05.1965 stattfinden konnte.

Die BBS Varel 1963

Die seit 1963 verselbständigte Landwirtschaftliche Berufsschule mit Ländlicher Hauswirtschaft im Landkreis Friesland stand unter Leitung von Herrn Kleen. Der Vareler Teil dieser Landwirtschaftlichen Berufsschule blieb in der Mühlenstraße. Die zum Teil erneuerten und erweiterten Gebäude erhielten einen Zugang von der Gartenstraße, das Gebäude des alten “Technikum” nahm die Mittelpunktsonderschule auf.

Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet vom Einleben in die neue Schule, vom Vervollkommnen der Schuleinrichtung und von allgemeiner Umorganisation im berufsbildenden Schulwesen.

Die sogenannten Splitterberufe durften nicht mehr in Varel besucht werden, und es kam vermehrt zur Bildung von Bezirksfachklassen in Oldenburg und Wilhelmshaven. Das führte in Varel zur Abnahme von Teilzeitklassen und Schülern.

Dagegen gewann die Vollzeitform der Berufsschule mehr und mehr an Bedeutung. Zu der Zweijährigen Handelsschule, die es seit 1950 gab, kam 1967 die “Höhere Handelsschule”. Die Haushaltungsschule errichtete 1968 eine Klasse 11. Auch bestand seit diesem Jahr die Berufsfachschule Metall. 1970 kam es zur Bildung der Berufsaufbauschule in Tagesform, die es bisher in Abendform gegeben hatte. 1971 wurde die zweijährige Form der Berufsfachschule Metall eingeführt.

Die BBS Varel 1970

1970 ging Schulleiter Otten als Leiter der Berufsschule II nach Wilhelmshaven und Herr Eilers hatte die Schulleiteraufgaben bis zum 01.02.1972 wahrzunehmen. Dann kam es zur Wiederzusammenlegung der Landwirtschaftlichen Berufsschule mit der Gewerblich- Kaufmännischen- und Hauswirtschaftlichen Berufsschule, die 1963 getrennt worden waren. Herr Hillebrand, der 1966 Nachfolger von Herrn Kleen geworden war, wurde zum Leiter der zusammengelegten Schulen gewählt. Deren Umfang macht nachfolgende Aufstellung deutlich:

  • 20 gewerbliche Teilzeitklassen
  • 14 kaufmännische Teilzeitklassen
  • 9 hauswirtschaftliche Teilzeitklassen
  • 5 landwirtschaftliche Teilzeitklassen
  • 12 Berufsfachschul- und Fachschulklassen
  • 43 haupt- und nebenberufliche Lehrkräfte unterrichteten die Schüler

Die BBS Varel 1973

1973 wurde das Berufsgrundbildungsjahr Metall auf freiwilliger Basis eingeführt. Dadurch kam es zum Bau des Werkstattgebäudes. Der Förderkreis für die Berufsbildenden Schulen in Varel gründete sich, um die Interessen der Wirtschaft, Elternschaft und Schule wirksamer vertreten zu können.

1974 entstand die zweijährige Kinderpflegeschule, die einen Berufsabschluss vermittelt. Das Berufsgrundbildungsjahr Elektrotechnik konnte auf freiwilliger Basis angeboten werden.

1975 war der Schülerandrang in die Vollzeitschulen so groß, dass alle Kapazitäten voll ausgeschöpft waren. Auch die Lehrgänge zur Förderung der Berufsreife füllten die Schule. Somit gab es Schulraumnot. Zunächst wurden Fachräume zu Klassenräumen hergerichtet.

1976/77 errichtete der Landkreis dann einen Zwischenbau als Verbindung von Block B zu Block C, und es entstanden vier Klassenräume.

Die BBS Varel 1976-1977

Die Niedersächsische Landkreisreform von 1977 gliederte den Südteil des Landkreises Friesland dem Landkreis Ammerland zum 01.08.1977 an, was für die Berufsschule Varel, für ihre Schüler und Lehrkräfte schwierige Umorientierung bedeutete. Es ging um den Erhalt des Berufsschulstandortes Varel neben dem bisher einzigen Berufsschulstandort Rostrup im Landkreis Ammerland. Schließlich gelang es, das Bisherige nicht nur zu erhalten, sondern auch zu verbessern.

Dazu folgendes Beispiel:
Sportunterricht ist laut Stundentafel an Berufsschulen immer zu erteilen. Da die Schule keine eigene Sporthalle besaß, musste an anderen Sporthallen nach frei verfügbaren Hallenstunden gesucht werden. Das stieß immer auf große Schwierigkeiten, weshalb das Bestreben nach einer eigenen Sporthalle groß war. Der Landkreis Friesland hatte mit Mühe der Berufsschule Varel für 1977 den Bau einer kleineren Sporthalle zugesagt. Nun kam die Kreisreform und der neue Landkreis sah sich in der Lage, nachdem der Berufsschulstandort Varel gesichert war, eine Großraumsporthalle zu genehmigen. Diese wurde 1978 gebaut und 1980 eingeweiht. Inzwischen war nach 2 1/2 Jahren Kreisreform durch Urteil des Staatsgerichtshofes Bückeburg zum 01.01.1980 die Rückreform eingetreten, so dass der alte Landkreis Friesland wieder hergestellt war.

Die BBS Varel 1979

1979 wurde in Niedersachsen das Berufsgrundbildungsjahr Agrarwirtschaft verbindlich eingeführt. In der Berufsschule Varel hatten sich alle Schüler des Landkreises und der Stadt Wilhelmshaven zu meiden, die Landwirt, Gärtner oder Florist werden wollten. Der Schülerandrang führte zu Schulraumnot, und man suchte dringend nach Ausweichmöglichkeiten. Oberkreisdirektor Dr. Bode aus Jever sah es als notwendig an, der Schule Ausdehnungsmöglichkeit zu verschaffen. Der Metallbaubetrieb Folkens in der Schulnachbarschaft konnte käuflich erworben werden, und dessen Werkhalle ließ sich gut für den fachpraktischen Unterricht des BGJ-Agrarwirtschaft einrichten. So entwickelte sich die Berufsbildende Schule zu einer modernen Lehranstalt und ihr Umfang ist aus folgender Aufstellung zu entnehmen. (Stand vom 01.10.1981)

  • 29 gewerbliche Teilzeitklassen
  • 18 kaufmännische Teilzeitklassen
  • 5 hauswirtschaftliche Teilzeitklassen
  • 3 landwirtschaftliche Teilzeitklassen
  • 30 Berufsfachschul- und Fachschulklassen
  • 60 hauptamtliche und 30 nebenberufliche Lehrkräfte unterrichteten die Schüler

Im Sommer 1982 ließ sich Schulleiter Klaus Hillebrand pensionieren. Sein Nachfolger wurde im Februar 1983 Klaus Cammans.