Zwischen Kippa und Gebet – Eine interreligiöse Reise  durch Synagoge und Moschee 

Der Weg führte die Schüler/innen der Fachoberschule Sozialpädagogik im Religionsunterricht nach  Oldenburg. Dort wurde die  Synagoge in Begleitung des Rabbiners Tobias Jona Simon erkundet und anschließend saß die Gruppe in der  Maryam Moschee mit dem islamischen Vorstandmitglied Hichaam el Guernaoumi zusammen auf dem Teppich. Grundsatzfragen und Bedingungen für eine mögliche interreligiöse Kindertagesstätte wurden erörtert. 

In der Synagoge gab es gleich zur Begrüßung für alle männlichen Klassenmitglieder die traditionell jüdische Kopfbedeckung – eine Kippa. Die Frauen tragen in der Synagoge normalerweise Perücken oder Kopftücher. Nach der Einführung über die Geschichte der Synagoge  und einem  Ratespiel über die Anzahl der Juden in Deutschland, es sind ca. 99000 mit stark sinkender Tendenz, ging es hinauf in eine Art Konferenzraum, der mit den Panzerglasscheiben auch schusssicher sein muss. Der Rabbi erzählte zur Einstimmung  ein paar typisch jüdische Witze, bevor es anschließend, mit den Fragen über religiöse Gegenstände, Kleidervorschriften, bis hin zu interreligiösen Kindertagesstätten, welche übrigens vom Rabbiner befürwortet werden, weiterging. Einige Schwierigkeiten sieht er in den strengen jüdischen Speiseregeln, den Sicherheitsfragen für die jüdischen Kinder und der Raumgestaltung mit religiösen Symbolen.

Die Zeit rannte uns davon und so konnten wir am Ende nur  einen kurzen  Blick auf die große, majestätisch anmutende Thora-Rolle werfen.

Unsere Reise ging weiter in die Moschee und ohne unsere Schuhe führte uns der Religionsvertreter durch zwei  Gebetsräume und auf einem schönen Gebetsteppich startete auch hier die Fragerunde. Herr Guernaoumi erzählte vom Respekt gegenüber allen Menschen, dem Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen, den Kleidergeboten bis hin zur  Frage, wer zu Hause die Hosen „anhat“- nämlich die Frau. Auch Herr Guernaoumi  findet interreligiöses Lernen sinnvoll und hält einen solchen Kindergarten für eine gute Idee, wenn es sich auf die monotheistischen Religionen beschränke.

Als die Musik und Ansage zur dritten Gebetsstunde ertönte, neigte sich auch unsere interreligiöse Reise dem Ende. Es wurde gestaunt, gelacht und geschwiegen. Durch und durch ein abwechslungsreiches Erlebnis, welches gerne mit mehr Zeit wiederholt werden darf.

FOS Sozialpädagogik Klasse 12 mit Frau A. Steckann-Heider als Lehrerin