Über den Tellerrand schauen

In diesem Jahr haben, nach langer Coronapause, eine Schülerin und vier Schüler der Berufsfachschule Agrarwirtschaft die Chance genutzt und ein Auslandpraktikum absolviert. Unterstützt wurden alle Teilnehmenden durch ihren Klassenlehrer, Herrn Rickes und Frau Bunjes, die an der BBS Varel für Internationales zuständig ist. Gefördert wurde das Ganze vom Erasmusprogramm der EU. Anfang April 2024 ging es los, dabei hätten die Ziele nicht unterschiedlicher sein können:

Leni durfte die Milchviehhaltung in der Nähe von Wien kennenlernen, auf einem für die Region großen Betrieb mit 50 Milchkühen und Nachzucht war sie für alle anfallenden Aufgaben zuständig. Sie hatte vollen Familienanschluss und konnte neben dem Betrieb auch die österreichische Kultur kennen lernen. Ihr Fazit: „Ich fand die Unterstützung durch die Schule toll und habe einen tollen Einblick in die österreichische Landwirtschaft gewonnen.“ 

Hannes hatte die weiteste Anreise und musste mit dem Zug bis nach Graz fahren. Er hat ein Praktikum auf einem ökologisch wirtschaftenden Betrieb gemacht. Die Schwerpunkte waren Bio-Ferkelproduktion, Ackerbau und Kompostaufbereitung. 

„Ich durfte viel selbstständig und eigenverantwortlich Arbeiten, das hat mir viel Spaß gemacht. Zudem wurde ich durch die Familie sehr gut aufgenommen.“, sagte Hannes, der alle Bereiche des Betriebes ein wenig kennenlernen durfte. In seiner Freizeit erkundete Hannes das Grazer Umland.

Über eine Kollegin ist Tjard auf einen Betrieb nach Holland gekommen. Auf einem modernen Milchviehbetrieb konnte er viel Erfahrungen sammeln, die er auf dem Elterlichen Betrieb nutzen kann. Sein Fazit nach der Ankunft: „Ich habe sehr viel über die Rinderzucht erfahren und möchte das gerne zuhause ausprobieren.“ 

Bjarne hat auf einem dänischen Milchvieh und Ackerbaubetrieb gearbeitet. Neben vielen Arbeiten auf dem Acker (Vorbereitung der Maisaussaat) musste er auch bei den täglichen Routinearbeiten im Stall mithelfen und konnte viele Erfahrungen sammeln.

Finn nutzte die Möglichkeit des Erasmus-Austausch und reiste nach Irland in die Nähe von Cork. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem Betriebswechsel verbrachte er knapp drei Wochen auf einem typischen Irischen Milchviehbetrieb mit Weidehaltung und saisonaler Abkalbung. Sein Fazit: „Trotz der Probleme zu Beginn würde ich das Praktikum immer wieder machen. Es ist wichtig die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu sehen und über den Tellerrand zu schauen.“