Über den Tellerrand im Nachbarland
Schon zum zweiten Mal fuhr das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen und die BBS Varel mit interessierten Junglandwirten und Junglandwirtinnen aus Ostfriesland, Friesland und der Wesermarsch für 3 Tage in die Niederlande.
Im Fokus der Exkursion standen innovative Betriebe in den Bereichen Rinderhaltung, Grünlandnutzung, Weidemanagement und Klimaanpassung. Das vielfältige Programm bot dabei Input und Austauschmöglichkeiten sowohl auf wissenschaftlicher als auch auf praktischer Ebene. Die Teilnehmer konnten sich dabei untereinander und mit den niederländischen Betriebsleitern und Wissenschaftlern austauschen.
Einblicke in die niederländische Praxis konnten zum Beispiel auf dem regenerativen Milchviehbetrieb von Jan und Janneke Woudstra gewonnen werden, die sich auf die nachhaltige Milcherzeugung spezialisiert haben. Mit Kompostherstellung aus dem Aufwuchs von Straßenrändern und Aufwertung der Biodiversität durch Hecken rund um die Weiden, setzt die Familie auf Innovationen zum Klima- und Umweltschutz.
Auf dem Versuchsbetrieb Dairy Campus in Leeuwarden, der als landesweites Forschungs- und Praxiszentrum für die Milchwirtschaft dient, werden Studien zum Methanausstoß bei Weidegang betrieben. Verschiedene Einflussfaktoren, wie die Art der Fütterung oder die Zusammensetzung der Pflanzenarten werden erforscht. Derzeit starten Versuche zur zaunfreien Weidehaltung mittels virtueller Umzäunung, um eine Beweidung effizienter zu gestalten. Erforscht wird der Einfluss auf das Tierwohl und Stressniveau der Tiere bei wechselnden Weideflächen.
Wissenschaftliche Impulse zum niederländischen Weidemanagement bekam die Gruppe an der Aeres Hogeschool in Dronten von Agnes van den Pol-van Dasselaar, Professorin für Grünland und Weidehaltung. Dank eines Abkommens sowie weiterer Initiativen hat die Weidehaltung im deutschen Nachbarland in den letzten 10 Jahren wieder zugenommen. Eine Erleichterung der Haltung bietet dabei das „New Dutch Grazing“-System – eine einfache Variante der Paddock-Weide, die Beweidung und Mähflächen ganzjährig kombiniert.
Ein Beispiel für die Kooperation von Wissenschaft und Praxis ist das Nationale Treibhausgasforschungsprogramm auf Torfwiesen (NOBV).
Auf dem ökologisch wirtschaftenden Betrieb von Marten Dijkstra drehte sich alles um die Bewirtschaftung von Moorstandorten. Hier wird das Ausmaß der Treibhausgasemissionen von Torf erforscht. Laut Klimaabkommen müssen diese Emissionen reduziert werden. Dies ist eine Herausforderung in den Niederlanden und ebenso in Niedersachsen. Dabei werden Methoden zur Reduktion der Emission von Treibhausgasen (Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas) direkt auf landwirtschaftlichen Betrieben getestet und bewertet.
Für unsere Junglandwirte ist die Frage spannend, ob und wie eine Beweidung von Moorböden auch zukünftig möglich ist und wie z.B. eine Erhöhung oder Lenkung des Grundwasserspiegels auf die Klimawirkung und Wirtschaftlichkeit wirken.
Mit dem Milchvieh- und Käsereibetrieb De Deelen stand zuletzt noch die Direktvermarktung, Bauernhofpädagogik und hochtechnologisierte Landwirtschaft im Fokus. Mittels verschiedener Automatisierungen z.B. der Melkung oder Reinigung von Laufflächen werden in diesem Betrieb der Komfort für Kuh und Landwirt optimiert. Zugleich öffnet der Landwirt Sietse de Deelen seine Türen für Gäste und hat auf seinem Betrieb verschiedene Stationen als Rundlauf zur Verbraucherbildung eingerichtet.
Von der Fütterung der Kälber bis hin zu Milchgewinnung und Käserei können Besucher jeden Alters Eindrücke und Fachwissen sammeln.
Gesa Löblein
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