Projektbericht „Nie wieder!“

von Louisa Brunken, HEP24.1

Ab März 2025 nahm unsere Klasse der Fachschule für Heilerziehungspflege an einem ganz besonderen Bildungsprojekt teil: „Nie wieder!“. Im Zentrum stand Dmitri Schostakowatischs 7. Sinfonie, besser bekannt als die „Leningrader Sinfonie“, die 1941 während der Belagerung im 2. Weltkrieg Leningrads entstand. Dieses eindrucksvolle Werk wurde zu einem Symbol für Widerstand, Mut und Menschlichkeit in dunklen Zeiten.

Initiiert wurde das Projekt von unserem Politiklehrer Hr. Kaltenstein, der uns gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Fr. Scheithauer mit Begeisterung an das Thema heranführte. Gemeinsam mit unserer Projektleiterin Malin Kumkar und in Kooperation mit dem NDR erlebten wir drei intensive Tage voller Kreativität, Reflexion und Teamarbeit.

Projekttag 1:

Zu Beginn sahen wir verschiedene Videos über Orchesterarbeit, Instrumente und die Rolle von Musik im gesellschaftlichen Kontext. Malin Kumkar brachte eine spannende Auswahl an Instrumenten mit, von der Lotusflöte bis zu Bongos. Zu einem Stummfilm vertonten wir verschiedene Szenen, was uns neue Perspektiven auf Ausdruck und Interpretation eröffnete.

Anschließend bildeten wir vier Projektgruppen: Schauspiel, Kunst, Talkshow und Musik. Jede Gruppe entwickelte erste Ideen für ihren Beitrag zum Thema „Nie Wieder“. Ein besonderer Gast war Bettina Pohl vom NDR, die uns den Aufbau und die Arbeit der NDR Radiophilharmonie näherbrachte. Zum Abschluss des Tages machten wir eine kreative Taktübung mit Musik und Tennisbällen. Rhythmus einmal anders!

Projekttag 2:

Der zweite Projekttag stand ganz im Zeichen der Vertiefung. Die Gruppen arbeiteten intensiv an ihren Themen:

  • Die Schauspielgruppe setzte sich mit dem Tagebuch des Jungen „Jurij Rjabinkin“ auseinander und entwickelte daraus ein kurzes, emotionales Theaterstück.
  • Die Kunstgruppe befasste sich mit dem Thema Kunstfreiheit und gestaltete Plakate, sowie ein aussagekräftiges Statement
  • Die Talkshow- Gruppe ging der Frage nach: „Soll Musik politisch sein?“, dazu sammelten sie Statements bekannter KünstlerInnen und bereiteten diese kreativ auf
  • Die Musikgruppe schrieb einen neuen Text zu John Lennons „Imagine“, der unter dem Titel „Wie wärs, wenn“ zum Nachdenken anregen sollte.

Am Nachmittag hörten wir gemeinsam Stücke aus verschiedenen Sinfonien und versuchten, die eingesetzten Instrumente herauszuhören, ein Training für unser musikalisches Gehör und Ausdrucksvermögen.

Exkursion nach Hannover:

Am 15.Mai. 2025 fuhren wir gemeinsam zum NDR-Landesfunkhaus nach Hannover. Dort präsentierten verschiedene Schulen ihre Ergebnisse aus dem Projekt. Es war beeindruckend zu sehen, wie vielfältig und kreativ die Auseinandersetzung mit der Sinfonie und dem Thema Erinnerungskultur sein kann.

Ein Höhepunkt war der Besuch der Generalprobe der 7. Sinfonie durch die NDR Radiophilharmonie. Diese eindrucksvolle Live- Erfahrung hat uns tief berührt und die Bedeutung des Projekts noch einmal spürbar gemacht.

„Nie wieder!“ war für uns nicht nur ein Schulprojekt, sondern eine eindrückliche Reise durch Geschichte, Kunst, Musik und Haltung. Es hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Erinnerungen wachzuhalten und dass wir als junge Generation eine Stimme haben!

 

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/NDR-Radiophilharmonie-Schulprojekt-zum-Ende-des-Zweiten-Weltkriegs,hallonds95196.html