Mehr Verständnis für Auszubildende in der Pflege

Fortbildung für Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter der Region ein voller Erfolg

Wie kann Auszubildenden in der Pflege geholfen werden, das Gelernte praktisch umzusetzen, Situationen richtig einzuschätzen und die internen Abläufe zu üben? Was gibt Ihnen Sicherheit im Umgang mit neuen, ungewohnten und manchmal auch unangenehmen Situationen bei der Versorgung zu pflegender Menschen? Mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen der praktischen Ausbildung fortlaufend zu verbessern, trafen sich jetzt 23 Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter aus der Region an den BBS Varel, deren Aufgabe es ist, Auszubildende auf ihrem Weg zur/ zum gut ausgebildeten Pflegefachfrau/ -mann zu unterstützen.

Organisiert wurde diese besondere Fortbildung von Jana Klement, Bildungsgangleiterin der Berufsfachschule Pflege an den Berufsbildenden Schulen (BBS) Varel und Alexander Solf vom Pflegeausbildungszentrum Sanderbusch der Oldenburgischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz, das den Pflegenachwuchs für die Friesland Kliniken anleitet. Weil Klement und Solf selbst in diesem Bereich tätig sind, kennen sie die Besonderheiten in Friesland und umzu.

Die Ausbildung in der Pflege ist anspruchsvoll. Sie verlangt von den jungen Menschen eine hohe Flexibilität. Sie müssen sich immer wieder auf unterschiedliche Einsatzorte, zu pflegende Menschen und deren Angehörigen sowie auf Kollegen einstellen. Das ist für viele nicht immer einfach:

„Ist ein Auszubildender eher schüchtern im Umgang mit Patienten oder unsicher bei der Übergabe an Kollegen, müssen wir als Praxisanleiter versuchen, ihm einen Weg zu zeigen, wie er mit der Situation umgehen kann“, ergänzt Solf. Dabei gilt es auch, sich selbst kritisch zu betrachten und das eigene Handeln zu hinterfragen. Dafür wurde den Ausbildern unter anderem ein „Kommunikationsknigge“ an die Hand gegeben.

„Der Austausch untereinander war ein voller Erfolg“, sagt Klement. „Es war eine großartige Gelegenheit, einmal über den Tellerrand zu schauen und die unterschiedlichen Strategien und Sichtweisen bei der Förderung von Auszubildenden kennenzulernen.“

Auf Wunsch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird über eine Fortsetzung dieser Veranstaltung im nächsten Jahr nachgedacht. Doch zunächst möchten Klement und Solf nicht nur ein ganz großes Dankeschön an die Teilnehmenden richten, sondern auch an die verschiedensten Instanzen, ohne die eine derartige Durchführung der Fortbildung nicht möglich gewesen wäre. Dazu zählen das Bildungszentrum von den Friesland-Kliniken Sanderbusch, die Marketing-Abteilung der Friesland-Klinken, das Pflegeheim Sanderbusch, die Abteilung Hauswirtschaft an den BBS Varel, der Hausmeister und das Team der Berufsfachschule Pflege, die Verwaltungsleitung und die Schulleitung BBS Varel.

Wer mehr über die Veranstaltung erfahren möchte, erhält Auskunft unter 04451 95050.

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung mit den Organisatoren Jana Klement (ganz links) und Alexander Solf (4. von links hinten)

Weitere Informationen:

Mit Einführung der Generalistischen Pflegeausbildung 2020 muss jeder Ausbildungsbetrieb ausgebildete Praxisanleiter beschäftigen. Der neu gestaltete Ausbildungsgang fasst die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege zusammen. In den ersten beiden Ausbildungsjahren erhalten alle Azubis die gleiche theoretische und praktische Unterweisung. Danach können sie entweder das Examen in der Kinderkranken- oder Altenpflege ablegen oder sich als „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ qualifizieren. Praxisanleiter bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen theoretischer und praktischer Ausbildung, sind für die praktische Ausbildung verantwortlich, gestalten praktische Prüfungen und stehen in engem Austausch mit Berufsfachschulen oder unterstützenden Ausbildungsbetrieben. Sie sind verpflichtet, sich jährlich berufspädagogisch und didaktisch fortzubilden.