Kunst verbindet: Ein Schulprojekt setzt Zeichen für Inklusion im Theater

Ein Bericht von Robin Helling, Katharina Tjardes, Elischa Rieken und Joshua Haufe                                                                                                 

Vom 09. bis 12. September 2024 fand im Rahmen der Heilerziehungspflegeausbildung an der BBS Varel ein besonderes Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit der Werkstatt Jeringhave statt. Acht Schülerinnen und Schüler aus der HEP 23.1 (zweites Ausbildungsjahr) sowie fünf aus der HEP 24.1 (erstes Ausbildungsjahr) arbeiteten mit 13 Beschäftigten der Werkstatt an kleinen Theaterstücken zum Thema “Traumberufe”. Unterstützt von zwei Theaterpädagoginnen des Blauschimmel Ateliers aus Oldenburg entwickelten sie in fünf Gruppen jeweils ein eigenes Stück, das in nur vier Tagen intensive Probenzeit entstanden ist.

 Die Projektwoche begann mit gemeinsamen Aufwärmübungen, Bewegungsspielen und Übungen zur Teambildung. Diese Aktivitäten förderten das Kennenlernen und den Austausch und halfen dabei, Barrieren abzubauen. Von einfachen Bewegungsabläufen bis hin zu intensiveren Gruppenarbeiten erhielten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fähigkeiten und Interessen voneinander neu zu entdecken und zu verstehen. Auf Augenhöhe und mit viel Freude erarbeiteten die Gruppen fünf kleine Theaterstücke, die mögliche Traumberufe thematisierten. Es gab sowohl Herausforderungen und unerwartete Wendungen als auch überraschend positive Erlebnisse und neue Beziehungen, die zu einem gelungenen Projektabschluss führten. Bei den finalen Aufführungen übertrug sich die Begeisterung und Dynamik des Ensembles spürbar auf das Publikum und ließ den Erfolg der gemeinsamen Arbeit erlebbar werden.              

 Das Projekt machte eindrucksvoll sichtbar, wie schnell durch Zusammenarbeit, gegenseitiges Lernen und Offenheit, Beziehungen und greifbare Ergebnisse entstehen können – ganz unabhängig von den individuellen Voraussetzungen. Respekt, Geduld und gegenseitiges Verständnis stärkten den Zusammenhalt und den Spaß am Theaterspiel. Die intensiven Projekttage fanden ihren emotionalen Höhepunkt in einer Abschlussrunde am letzten Tag, in der die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, ihre Eindrücke und Erlebnisse zu reflektieren. Alle waren sich einig, dass sie weit mehr erreicht und gelernt hatten, als sie zu Beginn erwartet hatten. Besonders die Offenheit und die herzliche Art der Beschäftigten der Werkstatt Jeringhave sorgten für eine angenehme, wertschätzende Atmosphäre, die eine unbeschwerte und kreative Zusammenarbeit ermöglichte.     

Das die Theaterwoche für Alle ein besonderes Erlebnis war, wurde deutlich durch die Äußerungen der Beteiligten. „Ich schätze sehr, dass ihr mit uns zusammenarbeitet, trotz das wir so sind wie wir sind.“ sagte K. aus der Werkstatt Jeringhave. „Ich hab euch alle ins Herz geschlossen.“ so M. weiter, auch aus der Werkstatt Jeringhave. „Wir haben auf Augenhöhe gearbeitet und Grenzen sind verschwommen, am Ende waren wir alle gleich und niemand wurde auf etwas reduziert oder ausgeschlossen.“, waren sich die Schüler:innen einig. 

Ein großer Dank gilt allen, die dieses Projekt unterstützt und ermöglicht haben, insbesondere dem Blauschimmel-Atelier, der Werkstatt Jeringhave, den BBS Varel und allen weiteren Beteiligten. Ein ganz besonderer Dank geht an den Landesverband für Theaterpädagogik und an die Gertrud-und-Helmut-Bartels-Stiftung, die das Projekt finanziell gefördert haben.