Schülerinnen und Schüler der BFS-Pflegeassistenz besuchten das Dialoghaus in Hamburg
von Bettina Kricke und Stephani Springfeld
Das Dialoghaus in Hamburg ist entwickelt worden, um die Lebenswelt von Menschen mit Sehbeeinträchtigung (Blindheit) und Hörbeeinträchtigung (Taubheit) anderen Menschen näher bringen zu können. Das Einnehmen eines Perspektivenwechsel soll dazu beitragen, sich in die Welt von Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen hineinversetzen zu können. Gerade für das Pflegepersonal können die Erlebnisse im Dialoghaus bewirken, Menschen mit diesen körperlichen Beeinträchtigungen besser verstehen zu können, um so auch in der Pflegepraxis empathisch mit Pflegebedürftigen handeln zu können.
In den letzten zwei Schuljahren konnten die Schülerinnen und Schüler der BFS-Pflegeassistenz coronabedingt das Dialoghaus nicht besuchen. Doch dieses Jahr erlebten nun die Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 1 und 2 der zweijährigen Berufsausbildung Pflegeassistenz einen gemeinsamen Klassenausflug in Hamburg, wodurch sich auch die Schülerinnen und Schüler der beiden Klassen besser kennenlernten.
Bevor sie das Dialoghaus besuchten, hatten sie Zeit einen kleinen Spaziergang durch die Hamburger City zu unternehmen. So machten sie eine Stippvisite zum beeindruckenden Hamburger Rathaus und zur Elbphilharmonie. Von der Terrasse der Elbphilharmonie genossen sie eine beeindruckende Aussicht auf Hamburg und die Elbe. Von dort ging es durch die Hafencity und die alte Speicherstadt zum Dialoghaus.
Im Dialoghaus lernten die angehenden Pflegeassistenten in kleinen Gruppen entweder den Dialog im Dunkeln oder den Dialog im Stillen kennen. Dabei wurden sie von einer Person in ihre Lebenswelt eingeführt und sie lernten, wie sie mit einer veränderten Sinneswahrnehmung ihre Umwelt erleben -wenn Seh- oder Hörsinn fehlen.
Diese für die Schülerinnen und Schüler ganz besondere, persönliche Erfahrung, wurde durch die Erzählungen des jeweiligen Guides abgerundet. Denn die Schülerinnen und Schüler konnten im Dialog mit Betroffenen erfahren, mit welchen Lebensstrategien diese ihr Leben mit der körperlichen Beeinträchtigung gelingend bewerkstelligen können.
Nach dem Besuch im Dialoghaus fuhren die Schülerinnen und Schüler der Pflegeassistenz um etliche Erfahrungen reicher im Zug zurück nach Varel und können nun in ihrer weiteren Berufsausbildung verständnisvoller mit pflegebedürftigen Klienten umgehen.
Die Schülerinnen und Schüler berichteten im Unterricht von ihren Erfahrungen, welche in kurzen Kommentaren zusammengefasst sind.
Kommentare von den Schülerinnen und Schülern zum „Dialog im Dunkeln“:
„Die ersten 30 Sekunden hatte ich Angst und wollte eigentlich da schon den Raum verlassen, aber natürlich ist die Erfahrung, die du dadurch hast, viel wichtiger, also bin ich geblieben.“
„Ich finde die Frau, die uns durch die Dunkelheit durchgeführt hat, hat das richtig, richtig gut gemacht! Also sie hat uns supergut geleitet, das war eine super tolle Erfahrung. Es war erstaunlich, wie gut sie diese Räume kannte. Also egal welchen Winkel, jede Straße, jede Brücke, der Wasserfall an der Wand – sie wusste, wo was ist und das ist echt interessant gewesen zu sehen, was für eine Wahrnehmung dieser Mensch mit einer Sehbehinderung hat und wie gut sie sich in den Räumen auskennt. Das war, als ob wir hier durch die Schule laufen.“
„Ich habe halt sehr viel Neues gelernt, worauf ich bei mir in der Prüfung achte und was ich halt einfach nur besser machen kann, damit es auch meinen Bewohnern damit besser geht oder wie ich auf sie zu gehe. Vor allem der Umgang mit der Stimme, wie viel Gefühl da transportiert wird und sich beim Sprechen nicht wegzudrehen und so etwas, darauf werde ich achten.“
„Jeder der nicht dabei war: Ihr müsst nach Hamburg fahren, ihr müsst das machen!“
„Diese Erfahrung, dass du im Dunkeln isst oder was trinkst …, es schmeckt anders, alles war viel intensiver.“
„Ich wäre gerne da nochmal durchgegangen, wenn da Licht angewesen wäre, um zu gucken, ob es so aussieht, wie in meiner Vorstellung, also ob meine räumliche Wahrnehmung stimmte.“
„Jemand aus der Parallelklasse hat hinterher im Zug zu mir gesagt, dass es so krass war, wie abhängig er von dem Menschen war, der ihn durch die Dunkelheit durchgeführt hat. Allein hätte er da nicht mehr rausgefunden.“
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